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Über den Lohn zu sprechen fällt vielen Pflegefachfrauen/-männern und Fachfrauen/-männern Gesundheit nicht leicht. Während es meist ganz selbstverständlich ist, über eigene Erfahrungen oder Stärken zu sprechen, wird es bei der Lohnfrage oft unangenehm. Vielleicht hast du Angst, zu viel zu fordern, oder du bist dir unsicher, was du überhaupt verlangen kannst? Mit der richtigen Vorbereitung meisterst du diese Situation souverän und kannst deine Interessen klar vertreten, um gemeinsam mit dem Arbeitgeber einen fairen Lohn zu finden.
Mit Hilfe dieses Artikels findest du nicht nur heraus, wo du vertrauenswürdige Informationen erhältst, wie viel Pflegefachpersonen verdienen, sondern auch was du in der Vorbereitung und während der Lohnverhandlung beachten solltest.
Was beeinflusst deinen Lohn in der Pflege?
Der Lohn einer/eines Pflegefachfrau/-manns wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Bei deiner Recherche solltest du möglichst alle diese Faktoren berücksichtigen:
- Region & Kanton: Die Unterschiede können erheblich sein – besonders zwischen den verschiedenen Kantonen. Städte zahlen meist auch mehr als ländliche Regionen, allerdings sind dort auch die Lebenshaltungskosten höher.
- Arbeitgeber & Einrichtung: Ob Spital, Pflegeheim oder Spitex – jede Institution hat eigene Lohnstrukturen. Gerade in der Langzeitpflege kann der Lohn höher ausfallen als in der Akutpflege.
- Erfahrung & Spezialisierung: Deine Ausbildung, Berufserfahrung und Weiterbildungen, wie z.B. in der Berufsbildung oder im Wundmanagement, wirken sich positiv auf dein Gehalt aus.
Tipp: Wenn du zwischen mehreren Kantonen oder Fachbereichen wählen kannst, lohnt sich der Vergleich. Ein Wechsel kann nicht nur fachlich, sondern auch finanziell neue Möglichkeiten eröffnen.
So bereitest du dich optimal vor
Je besser du informiert bist, desto sicherer kannst du in dein Gespräch gehen. Nutze für deine Vorbereitung seriöse Quellen, die aktuelle Daten liefern und dir eine Vorstellung geben, was eine/ein Pflegefachfrau/-mann in der Pflege verdient:
- Berufsverbände (z.B. SBK Schweiz) und Gewerkschaften (z.B. VPOD Zürich, VPOD Bern, Unia Schweiz): Diese veröffentlichen Lohnübersichten und Neuigkeiten im Bereich Lohn. Du kannst auch persönliche Beratungsgespräche vereinbaren, diese sind jedoch häufig kostenpflichtig oder mit einer Mitgliedschaft verbunden. In folgenden Sektionen können Lohnberatungen direkt gebucht/angefragt werden: SBK Sektion Bern, SBK Region Zentralschweiz, SBK Sektion Zürich/Glarus/Schaffhausen, SBK Sektion St.Gallen/Thurgau/Appenzell
- Online-Lohnrechner wie z.B. lohnrechner.ch oder für den Kanton Bern meinlohn.ch: Ideal für deine erste Einschätzung, denn anhand deiner persönlichen Angaben wird dir eine grobe Berechnung zur Verfügung gestellt. Diese ist anonym und kostenlos.
- Lohnbänder: In der Schweiz geben sogenannte Lohnbänder eine gute Orientierung. Sie berücksichtigen Berufserfahrung, Region und Funktion. Um dein Lohnband zu ermitteln, schau im Personalreglement oder im Gesamtarbeitsvertrages (GAV) deines Arbeitgebers nach. Falls diese Unterlagen nicht zugänglich sind, frag bei der Personalabteilung deines Arbeitgebers nach.
- Kolleg:innen: Der direkte Austausch gibt dir ehrliche Einblicke und ist somit eine sehr wertvolle Quelle. Sprich sowohl offen über den Lohn als auch über die Zusatzleistungen.
Tipp: Lege dir drei Richtwerte zurecht – dein Wunschlohn, eine realistische Lohnspanne und deine persönliche Untergrenze. So hast du bereits konkrete Orientierungspunkte und kannst dich im Gespräch auf diese stützen.
So sprichst du das Thema Lohn an
Wenn das Thema Lohn nicht von deinen Gesprächspartnern angesprochen wird, zögere nicht, es proaktiv aufzugreifen. So hast du die Möglichkeit, frühzeitig über Erwartungen zu sprechen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen:
"Ich würde mich freuen, wenn wir auch über die Lohnvorstellungen sprechen könnten. Gibt es bereits interne Richtwerte für diese Position?"
Wenn du nach deiner Vorstellung gefragt wirst, vermeide, nur eine fixe Zahl zu nennen. Eine Spanne zeigt, dass du dich vorbereitet hast und offen bist, deinen Lohn gemeinsam zu besprechen:
"Basierend auf meiner Erfahrung und meiner Recherche stelle ich mir zwischen X und Y Franken vor – natürlich bin ich offen für den gemeinsamen Austausch."
Begründe deine Vorstellung sachlich – mit deiner Berufserfahrung, deinen Weiterbildungen und Spezialisierungen. So schaffst du Transparenz und unterstreichst zusätzlich deinen Wert.
Tipp: Auch wenn es Mut benötigt, das Thema proaktiv aufzugreifen, ist es enorm wichtig, dass die Lohnvorstellung frühzeitig besprochen wird. So kannst du vermeiden, dass du Zeit in das Kennenlernen investierst und ihr euch am Schluss bei der Lohnverhandlung nicht findet.
Vergiss die Zusatzleistungen nicht
Der Grundlohn ist nur ein Teil des Gesamtpakets. Diese Benefits können Unterschiede im Grundgehalt oft ausgleichen und sind daher genauso wichtig zu erfahren. Frage nach:
- Nacht- und Wochenendzuschlägen
- Fort- und Weiterbildungsangeboten
- Betrieblicher Altersvorsorge
- Fahrkosten- oder Verpflegungszuschüssen
Tipp: Sieh dir vor dem Gespräch die Website der Einrichtung an. Oft findest du dort Hinweise auf Benefits, die du im Gespräch gezielt ansprechen kannst.
Bleib fair und selbstbewusst
Lohnverhandlungen bieten die Chance, gemeinsam eine faire Lösung zu finden. Bleibe dabei wertschätzend, realistisch und klar. Wenn das Angebot unter deinen Vorstellungen liegt, sprich das ruhig an:
"Vielen Dank für das Angebot. Es liegt etwas unter meinen Vorstellungen – gäbe es bei den Rahmenbedingungen noch Spielraum?"
Und wenn nicht: Frage nach Bedenkzeit, um dies in Ruhe abzuwägen.
Fazit – Mit Wissen zum fairen Lohn
Lohnverhandlungen müssen nicht unangenehm sein. Mit einer guten Vorbereitung, klaren Zielen und einer Prise Selbstbewusstsein hast du alles, was du für ein gelungenes Gespräch benötigst. Deine Arbeit in der Pflege ist wertvoll und verdient eine faire Bezahlung und du hast jedes Recht, dafür einzustehen.
Mit einer guten Vorbereitung und einer offenen Kommunikation steht deinem fairen Lohn nichts mehr im Weg! 🚀